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Reinebringen Lofoten: Die Wanderung zu Norwegens spektakulärster Aussicht
Zuletzt aktualisiert: 05.11.2024
Der Reinebringen auf den Lofoten ist einer dieser Orte, der auf jeder Bucket-List für Norwegen stehen sollte. Mit seiner spektakulären Aussicht auf das charmante Fischerdorf Reine und die dramatischen Fjorde bietet er eine der bekanntesten und beeindruckendsten Wanderungen in Norwegen. Doch der Weg nach oben ist nicht zu unterschätzen – der Reinebringen fordert dich heraus, belohnt dich jedoch mit einem Panorama, das dich die Anstrengung schnell vergessen lässt. Egal, ob du im Sommer bei Mitternachtssonne oder im Winter mit verschneiten Gipfeln unterwegs bist, diese Wanderung bleibt ein unvergessliches Erlebnis.
Key Facts
- Reinebringen: Eine der bekanntesten Wanderungen und der wahrscheinlich spektakulärste Ausblick der Lofoten
- Ausgangspunkt der Wanderung ⇢ hier geht’s zur Route
- Sherpa-Treppen: 1.978 Stufen erleichtern den Aufstieg.
- Sommer vs. Winter: Im Sommer lange Tageslänge und gute Bedingungen, aber überlaufen; im Winter ruhiger, aber anspruchsvoller durch Schnee und Eis.
- Beste Jahreszeit: Für leichte Bedingungen ist der Sommer ideal, für Abenteuer und Einsamkeit der Winter.
- Ausrüstung: Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind unverzichtbar, besonders im Winter. Steigeisen oder Grödel bei Schnee.
- Sicherheit: Achte auf Wetterbedingungen und deine eigene Fitness – der Reinebringen kann bei schlechter Vorbereitung gefährlich werden.
Anreise zum Reinebringen
Die Wanderung auf den Reinebringen beginnt in dem kleinen Ort Reine, der im Westen der Lofoten liegt und leicht zu erreichen ist. Die meisten Besucher gelangen über die malerische E10, die Hauptstraße, die sich durch die Lofoten zieht, nach Reine. Diese Straße führt dich vorbei an beeindruckenden Fjorden, zerklüfteten Bergketten und charmanten Fischerdörfern. Eine Anreise mit dem Auto ist daher die bequemste und beliebteste Option. Direkt in Reine gibt es Parkmöglichkeiten, von denen du den Ausgangspunkt der Wanderung in wenigen Minuten zu Fuß erreichst.
Wenn du ohne Auto unterwegs bist, kannst du auch den Bus nehmen. Die Buslinien auf den Lofoten sind gut ausgebaut und verbinden die größeren Orte miteinander, sodass du bequem von Svolvær, Leknes oder Moskenes nach Reine gelangst. Alternativ kannst du auch mit der Fähre von Bodø nach Moskenes übersetzen und von dort aus weiter nach Reine fahren, was ebenfalls eine beliebte Option ist, besonders für Reisende, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
Die Wanderung startet am Ortsrand von Reine, und der Einstieg ist gut ausgeschildert. Vor Ort gibt es Hinweistafeln, die die Wanderroute und wichtige Sicherheitshinweise beschreiben.
Aussicht vom
Reinebringen
Die Reinebringen Wanderung
Die Wanderung auf den Reinebringen ist bekannt für ihren spektakulären Aufstieg und die beeindruckende Aussicht auf das Fischerdorf Reine und die umliegenden Fjorde. Mit einer Höhe von etwa 448 Metern erfordert der Weg zwar eine gewisse körperliche Fitness, ist jedoch durch die Sherpa-Treppen, die seit 2016 errichtet wurden, deutlich zugänglicher geworden. Diese Steinstufen, die von nepalesischen Sherpas gebaut wurden, führen dich sicher durch den steilen Abschnitt des Berges und haben die Wanderung sowohl einfacher als auch sicherer gemacht.
Der Aufstieg selbst ist technisch nicht besonders anspruchsvoll, aber konditionell fordernd. Besonders der untere Teil der Wanderung kann bei schlechtem Wetter schlammig und rutschig sein, daher ist festes Schuhwerk unerlässlich. Die gesamte Strecke führt dich kontinuierlich bergauf. Obwohl es anstrengend sein kann, ist die Belohnung am Gipfel jede Mühe wert.
Für die Wanderung solltest du wetterfeste Kleidung, ausreichend Wasser und Snacks mitbringen. Je nach Wetterlage und Jahreszeit kann der Wind am Gipfel sehr stark sein, also achte darauf, warme Schichten mitzunehmen. Für die meisten Wanderer dauert der Aufstieg zwischen 1,5 und 2 Stunden, abhängig von der individuellen Kondition und den Wetterverhältnissen.
Hier kannst du dir die Wanderung auf Strava ansehen.
Wissenswertes über den Reinebringen
Gefahren & Todesfälle
Der Reinebringen hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Wanderziele auf den Lofoten entwickelt, aber mit dieser Beliebtheit kommen auch Gefahren, die man nicht unterschätzen sollte. Vor allem vor der Errichtung der Sherpa-Treppen war der Aufstieg extrem gefährlich, und es kam zu tragischen Todesfällen, wie 2015, als ein Tourist bei starkem Regen ausrutschte und in die Tiefe stürzte. Der nasse, rutschige Untergrund, kombiniert mit steilen Hängen, kann schnell lebensgefährlich werden.
Auch wenn die Sherpa-Treppen die Wanderung sicherer gemacht haben, bleibt der Reinebringen bei ungünstigen Wetterbedingungen eine Herausforderung. Besonders bei Regen oder Schnee verwandeln sich die Stufen in gefährliche Rutschflächen. Zudem unterschätzen viele Wanderer die wechselnden Wetterverhältnisse auf den Lofoten. Selbst an sonnigen Tagen kann das Wetter plötzlich umschlagen, was zu schwierigen und gefährlichen Bedingungen führen kann. Überfüllte Wege, vor allem im Sommer, erhöhen das Risiko weiterer Unfälle, da Wanderer oft versuchen, aneinander vorbeizudrängen oder riskante Abkürzungen zu nehmen.
Die Lektion aus diesen Unfällen: Respektiere den Berg, unterschätze die Wetterbedingungen nicht, und bereite dich gut vor. Gutes Schuhwerk, eine Wetterprognose und die richtige Ausrüstung können den Unterschied zwischen einem atemberaubenden Abenteuer und einem riskanten Aufstieg ausmachen.
Ein weiterer kritischer Punkt, der in den letzten Jahren zugenommen hat, ist die steigende Risikobereitschaft vieler Touristen, die auf der Suche nach dem spektakulärsten Foto leichtsinnig werden. Der Wunsch, das perfekte Instagram-Bild zu schießen, hat einige Wanderer dazu verleitet, sich gefährlichen Situationen auszusetzen. Menschen klettern auf rutschige Felsvorsprünge oder begeben sich zu nahe an steile Abgründe, um die atemberaubende Aussicht auf das Fischerdorf Reine festzuhalten. Diese Dummheiten führen leider immer wieder zu Unfällen, da die Gefahren vor Ort leicht unterschätzt werden.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass kein Foto das eigene Leben wert ist. Die Schönheit des Reinebringen lässt sich auch ohne riskante Manöver genießen – und letztlich zählt die Sicherheit immer mehr als der perfekte Schnappschuss.
Reinebringen Sherpa-Treppen
Die Sherpa-Treppen, die insgesamt 1.978 Stufen umfassen, wurden von erfahrenen Sherpas aus Nepal gebaut. Ziel war es, den Weg zu stabilisieren und die Erosion zu minimieren, da der zunehmende Wanderverkehr den Hang in den vergangenen Jahren stark beansprucht hat. Dank der Treppen ist der Aufstieg deutlich sicherer und weniger rutschig geworden, aber die Gefahr von Stürzen bleibt bestehen, besonders bei Regen oder Schnee.
Reinebringen im Winter: Ein einzigartiges Erlebnis
Die Wanderung auf den Reinebringen im Winter bietet eine ganz besondere Atmosphäre, die nur wenige erleben. Während im Sommer die Wanderwege oft überfüllt sind, hast du den Berg im Winter fast für dich allein. Die Einsamkeit und Ruhe, die du in dieser Jahreszeit auf den Lofoten findest, machen die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die schneebedeckten Gipfel und die klaren, kalten Tage bieten atemberaubende Ausblicke, die du im Sommer so nicht erleben wirst.
Doch der Winter bringt auch zusätzliche Herausforderungen mit sich. Die Stufen können durch Eis und Schnee gefährlich glatt werden, und die Witterungsbedingungen können sich schnell ändern. Eine gute Vorbereitung und das Mitführen von Winterausrüstung wie Steigeisen (oder zumindest Grödel) und Wanderstöcken sind unerlässlich. Zudem solltest du dir bewusst sein, dass die Tage im Winter sehr kurz sind, was deine Planungen beeinflusst.
Trotz der Herausforderungen ist die Wanderung im Winter eine großartige Möglichkeit, die Lofoten von ihrer stillen und magischen Seite zu erleben. Wenn du die Einsamkeit und die winterliche Natur schätzt, ist der Reinebringen in dieser Jahreszeit ein wahres Abenteuer.
Wann ist die beste Zeit für die Wanderung?
Die Wahl der besten Zeit für die Reinebringen-Wanderung hängt stark davon ab, welche Art von Erlebnis du suchst. Der Sommer (Juni bis September) bietet einfachere Bedingungen, da die Wege schneefrei und gut begehbar sind. Besonders die langen Tage und die Mitternachtssonne machen den Sommer ideal für ausgedehnte Touren, da du auch spätabends noch im Tageslicht wandern kannst. Allerdings ist der Reinebringen in den Sommermonaten extrem überlaufen, und die Wanderwege erinnern mitunter an eine regelrechte Massenwanderung – vor allem bei schönem Wetter. Wenn du also auf Menschenmengen verzichten kannst, aber dafür die beste Infrastruktur genießen möchtest, ist der Sommer perfekt.
Der Winter hingegen bietet eine ganz andere, fast schon magische Atmosphäre. Die Wanderwege sind leer, und die verschneite Landschaft sorgt für eine besondere Ruhe. Jedoch ist der Reinebringen im Winter deutlich anspruchsvoller. Eis und Schnee machen den Aufstieg schwieriger und erfordern nicht nur die richtige Ausrüstung, sondern auch Erfahrung in winterlichen Bedingungen. Dafür wirst du mit Einsamkeit und einer stillen, unberührten Winterlandschaft belohnt. Ideal für alle, die die Natur ganz für sich haben wollen.
Wenn ihr es liebt, in einer langen Menschenschlange auf den Reinebringen zu wandern und am Gipfel von einem Dutzend surrender Drohnen empfangen zu werden, dann ist der Sommer definitiv eure Jahreszeit. Ich hingegen schätze die Stille und Ursprünglichkeit dieser Landschaften und bevorzuge den Winter, wenn ich die Lofoten in ihrer Einsamkeit und ungestörten Schönheit erleben kann. Die Herausforderungen sind zwar größer, aber das Gefühl, ganz allein mit der Natur zu sein, macht es absolut lohnenswert.
Wenn ihr noch mehr großartige Wanderungen auf den Lofoten entdecken möchtet, schaut euch unbedingt diesen Artikel an – dort warten weitere spannende Routen auf euch!
Fazit
Egal ob Sommer oder Winter – der Reinebringen ist ein absolutes Muss für jeden, der die Lofoten besucht. Die spektakuläre Aussicht auf das Fischerdorf Reine und die umliegenden Fjorde belohnt jede Anstrengung des Aufstiegs, sei es über die Sherpa-Treppen im Sommer oder die eisigen Pfade im Winter. Im Sommer genießt du lange Tage und einfachere Bedingungen, aber auch mehr Menschen. Im Winter hingegen erwartet dich eine ruhige, fast mystische Atmosphäre, dafür aber auch eine anspruchsvollere Wanderung.
Wenn du die richtige Ausrüstung und ein wenig Abenteuerlust mitbringst, ist der Reinebringen das Highlight deines Lofoten-Abenteuers. Achte jedoch immer auf die Sicherheitsaspekte und wähle die beste Jahreszeit entsprechend deiner Fitness und Erfahrung.